Sparschäler, Spargelschäler

Welcher Sparschäler ist zugleich der beste Spargelschäler?

Ein Sparschäler (auch Schälmesser) ist, wenn man so möchte, ein spezielles „Werkzeug“ zum Schälen von Obst und Gemüse – wie Äpfel, Birnen, Mangos oder Karotten, Gurken, Kartoffeln usw. Zum Schälen von Spargel hingegen, davon kann auch ich ein Lied singen, ist nicht jeder Sparschäler geeignet. Das liegt vor allem an der besonders faserigen Struktur des Spargels, die so manchem Sparschäler an seine Grenzen bringt.

„Famos“ und „Rex“ – Sparschäler mit Vorbildcharakter

Zwei beiden klassischen „Bauarten“(* mehr dazu am Ende des Artikels), der „Famos“ mit einer zum Griff längs liegenden Klinge (Längsschäler), und der „Rex“ mit querliegendem Messer (Querschäler) sind noch immer die Vorbilder für die Sparschäler von heute, wenn auch die unterschiedlichen Hersteller das Erscheinungsbild und die Details teilweise so verändert haben, dass man sich einer Vielzahl von Varianten gegenüber sieht und die Qual der Wahl hat: Welcher Sparschäler ist nun der beste?

Nun, wie so oft, ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber auch eine Frage der Gewohnheit, welche Art von Sparschälern, Schälmesser oder speziell Spargelschäler man bevorzugt. Wer einen solchen Schäler, egal welchen, zum ersten Mal in der Hand hält, wird sich sicher zunächst schwerer tun, als dies nach einigen Schälversuchen der Fall ist. Übung macht auch hier den Meister.

Vitaminbombe Schale

Die Schale von vielen Obst- und Gemüsesorten und der Bereich direkt unter der Schale enthält gewöhnlich bis zu 7 x so viel Vitamine wie das Fruchtfleisch oder das restliche Gemüse. Deshalb ist es auch für uns, im Sinne einer ausreichenden Vitaminaufnahme ratsam, wann immer dies möglich ist, die Schale mit zu essen. Und wenn dann doch geschält wird, möglichst so dünn zu schälen, dass ein Großteil der Vitamine nicht mit der Schale entsorgt wird, sondern der frucht, dem Gemüse und damit für den Verzehr erhalten bleibt.

Lange Suche nach dem besten Sparschäler

Im Laufe der Jahre haben wir einiges ausprobiert, mag es sich nun Sparschäler, Schälmesser oder Spargelschäler genannt haben, mal mit längsliegendem und mal mit querliegendem Messer.
Für Kartoffeln und Karotten, für Kohlrabi, Gurken und Zucchini, für Äpfel und andere Früchte waren die meisten Schäler eigentlich recht gut geeignet, nach kurzer Gewöhnungszeit das Ergebnis sogar ganz vernünftig. Manche dieser Schäler lagen besser in der Hand als andere, aber das ist, wie oben schon gesagt, oft eine Frage was einem mehr liegt und was man gewohnt ist. Mit manchen ging das Schälen schneller, bei anderen dauerte es etwas länger. Dies wiederum hing mit dem Zustand der Klinge zusammen, hier gilt eben auch: Neue Klingen schneiden besonders gut.

So gut mancher Sparschäler auch sonst funktionierte, seine Feuerprobe kam immer zur Spargelzeit.

Bei Spargeln ist die Schale besonders fest, innen haben sie lange Fasern – für jeden Sparschäler eine besondere Herausforderung!

Ein guter Sparschäler ist noch lange nicht der perfekte Spargelschäler.

Die meisten Sparschäler, die wir im Laufe der Zeit ausprobiert haben, schafften Kartoffel-, Gurken-, Karotten- oder andere Schalen locker, doch sie machten, man muss es leider so drastisch sagen, beim Spargel schlapp. Zwar schafften sie es, die harten Schalen dünn zu entfernen, jedoch nach zwei bis drei Zügen verhedderten sich die langen Spargelfasern derart kunstvoll im Messer und man musste sie in endlosem Gefummel zunächst einmal in mühsamer Kleinarbeit entfernen, bevor man zum nächsten Zug ansetzen konnte. Da hatten wir ihn also, den Fasersalat! Das nervte gewaltig – bei einem kg oder mehr Spargel erst recht.

Die Spargelsaison 2016 rückte näher und so begannen wir eine gründliche Recherche zum Thema Spargelschäler. Um es kurz vorweg zu sagen: Wo man auch nachlas, wen man auch fragte, das Problem schien und scheint von dauernder Präsenz zu sein, zumindest jährlich von Anfang Mai bis zum Johannistag (24.Juni), dem offiziellen Ende der Spargelsaison.

Wahre Orgien der Begeisterung löste jedoch (zumindest bei den Käufern auf Amazon) ein ganz bestimmter Schäler aus: der VICTORINOX aus der Schweiz, ausgezeichnet mit vielen Preisen für Funktionalität und Design.

Der Sparschäler VICTORINOX Swiss Made aus Edelstahl – klein, aber unschlagbar beim Spargelschälen

Was der Hersteller verspricht, klingt alles ziemlich gut, und auch die Zeitschrift essen&trinken hatte ihn wohl jüngst empfohlen, und so bestellten wir uns kurzerhand den VICTORINOX ohne lange nachzudenken und mit großer Erwartungshaltung.

Dann kam er an. Wir waren durch die Käuferbeurteilungen ja schon vorbereitet, was die Größe, besser gesagt: die Winzigkeit des VICTORINOX betrifft: Er ist tatsächlich so klein, wirklich winzig (nur ca. 6 cm breit, 3,5 cm tief und 2 cm hoch), sodass man Angst haben muss, er könnte einfach in den Tiefen des Besteckfachs verschwinden oder mit den Schalen in der Biotonne landen. Hier heißt es also: Aufpassen!
Dafür ist er aber – das konnten wir schon beim ersten Einsatz erfahren-  richtig gut durchdacht und arbeitet mit einer besonderen Klinge, über die man besser nicht mit dem Finger streichen sollte. Sie ist höllisch scharf, schwingt leicht in ihrer seitlichen Aufhängung und hat eine Art Blende, über die das Schälgut direkt nach unten gleitet.

Spargelschälen mit dem VICTORINOX – ein Vergnügen

Unsere ersten Versuche, den Schäler sicher in der Hand zu halten, waren direkt von Erfolg gekrönt, sogar eine große Männerhand kam sehr gut damit zurecht. Da Spargelschälen bei uns zu Hause sowohl Männer- als auch Frauensache sein kann, versuchte sich zunächst der Herr des Hauses: Spargel locker in die Hand legen, leicht umfassen, den VIC unterhalb des Spargelkopfes ansetzen und behutsam nach unten ziehen. Erstaunlich, wie einfach das ging, der VIC glitt geradezu über die Spargelstange. Am Ende fiel ein hauchdünner Streifen der Schale direkt nach unten, man konnte also sogleich, ohne die Klinge von langen Fasern befreien zu müssen, den zweiten und jeden weiteren Zug durchführen. Nachdem  geschätzt ein Pfund Spargel sauber geschält war – ok, ok, einmal hatte sich eine besonders lange Faser verheddert – , wollte ich es dann auch mal probieren – und war begeistert. So leicht war, fand ich, Spargelschälen ja noch nie!

Der Sparschäler / Spargelschäler VICTORINOX – unser Fazit

Ich bin ja normalerweise mit Superlativen sehr sparsam, aber dieses kleine Teil ist wirklich großartig! Wer so spielend Spargel schälen kann, der wuppt auch jede andere Herausforderung, darf man annehmen. Und so ist es: Kartoffeln, egal welcher Größe, Karotten, Kohlrabi, Gurken, Tomaten…und Äpfel, Birnen, Mangos, Kiwis…. lassen sich mit dem VIC einfach und schnell schälen. Ganz dünn, damit die wertvollen Vitamine, die direkt unter der Schale sitzen, möglichst für den Verzehr erhalten bleiben.
Nach der Arbeit ist der winzige Küchenhelfer unter fließendem Wasser schnell gereinigt, ist aber durchaus auch für die Spülmaschine geeignet. Das Messer ist allerdings nicht austauschbar, stört uns aber nicht. Sollte es einmal in ferner Zukunft an Schärfe einbüßen, irgendwann, muss eben ein neuer VIC her.

Apropos Schärfe: Man(n)/Frau muss schon ein wenig aufpassen. Wer mit dem VIC allzu unbekümmert schält, der darf sich nicht wundern, wenn auch der eine oder andere Fingernagel ein wenig „gehobelt“ wird. Doch man lernt schnell, durch geschickte Handhaltung dieses Problem zu umgehen.

Alles in allem: Für das Leistungsvermögen, das wir dem kleinen Haushaltshelfer bestätigen können, finden wir den Preis von um die 12 Euro durchaus akzeptabel. Qualität hat eben ihren Preis.
Kurz gesagt: ein Sparschäler / Spargelschäler, den wir ohne Wenn und Aber empfehlen können.

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(*) Die Geschichte des Sparschälers ist schnell erzählt. Erfunden wurde der Sparschäler „Famos“ (Patenturkunde) von Albert Deimel bereits im Jahr 1936.
1950 wurde das Werkzeug für das Gebiet der BRD patentiert, 1956 gründete Deimel die Fa. Westmark, die fortan den „Famos“ produzierte und vertrieb.

1947 in der Schweiz erfunden wurde der Sparschäler „Rex“, der, im Gegensatz zum „Famos“ eine quer liegende, bewegliche Klinge hatte. Heute ist der „Rex“ mit Recht unter den Designklassikern der Schweiz zu finden. Nachzulesen auf Wikipedia.