Das WORKZONE Reparaturset von Aldi für Parkett und andere Böden
Wir haben es bei Parkett getestet
Wir lieben unser rotbraunes Merbau Parkett, aber das jüngste ist es nicht mehr. Da gibt es Kratzer, Schlieren und leider auch die eine oder andere nicht übersehbare Macke: tiefe Dellen und sogar echte Löcher. Das ist sehr betrüblich und nicht schön, besonders dann nicht, wenn sie sich an exponierten, gut sichtbaren Stellen befinden.
Ja, eine Macke hier, ein kleiner Krater da, das geht bisweilen ganz schnell. Ein kantiger Gegenstand fällt mit Karacho hinunter auf den Holzboden, und schon ist es passiert. Was also tun, außer fluchen, wenn das Parkett „gelöchert“ ist?
Abhilfe soll das WORKZONE Reparaturset schaffen.
Workzone ist ein Hersteller für Heimwerkerbedarf. Man kann ihn zu bestimmten Zeiten, nicht immer, in den Aldi Märkten finden. Wir hatten gerade Glück, die Schütte war prall gefüllt.
Zuhause ging es auch gleich an die Arbeit.
Der Schritt-für-Schritt-Anleitung sollte man, das sei vorweg gesagt, unbedingt folgen. Blinder Aktionismus führt wirklich nicht weiter. Also….
- Schadstelle gründlich reinigen (im wahrsten Sinne der Sache bis auf den Grund gehen) und dabei alles entfernen, was irgendwie lose ist: Splitter, Spreißel und auch den kleinsten Krümel.
- Aus den vorhanden Wachsblöcken die aussuchen, die in der Mischung den zum Parkett passenden Farbton am nächsten kommen. Die vorgegebene Farbmischtabelle gibt dabei gute Anhaltspunkte.
- Nun tritt man mit dem „Schmelzer“ in Aktion. Mit seiner Hilfe können kleine Portionen Füllstoff portionsweise in die beschädigte Stelle eingebracht werden.
- Warten, bis der Füllstoff abgekühlt ist. Schon nach kurzer Zeit kann das überstehende Wachs mit dem kleinen beiliegenden Hebel abgetragen werden.
- Der Feinschliff erfolgt mit dem ebenfalls zum Set gehörenden Schleifschwamm, mit dem man die ausgebesserte Stelle auch dem Glanz des Parketts angleichen kann.
Unsere Erfahrung mit dem WORKZONE Reparaturset, angewendet exemplarisch an Parkett
Um es gleich vorweg zu sagen: Was hier sehr einfach klingt, ist schon eine echte Fummelarbeit. Das Schmelzen des Wachses mit dem „Schmelzer“ funktioniert zwar, dauert aber, wenn man mehr Füllmasse braucht (und das war bei uns der Fall), ziemlich lange und erfordert eine gute Portion Geduld.
Wir hatten deshalb die Idee, gleich etwas mehr Wachs (wir hatten uns für den Mix von 2 verschiedenen Brauntönen plus neutralem Wachs entschieden) in einem Tiegelchen auf der Herdplatte zu schmelzen. Das funktionierte ganz gut, sodass wir das Loch im Parkett direkt auffüllen konnten. Wir gossen das flüssige Wachs einfach bis zum Rand des Kraters hinein.
Nach einer Abkühlungsphase von wenigen Minuten modellierten wir noch etwas nach, um die Oberfäche zu glätten. Ganz glatt bekamen wir es allerdings nicht hin, aber den Rest würden wir ja abhobeln – so der Plan.
Die erste kleine Enttäuschung folge bereits, als das Wachs austrocknete: es veränderte nämlich die Farbe. Was eben noch fast perfekt gepasst hatte, war nun deutlich zu hell.
Und auch das Hobeln gestaltete sich nicht ganz so einfach wie gedacht. Der dem Set beigefügte Hobel aus Plastik ist ziemlich grob und so hobelte er nicht nur das überstehende Wachs, sondern auch Teile der Versiegelung rundherum. So konnten wir auf keinen Fall weitermachen!
Wieder war Einfallsreichtun gefragt. Und so versuchten wir es zunächst mit einer Nagelfeile für Kunstnägel, die sind bekanntlicherweise ja sehr robust. Na ja….es passierte nicht viel…außer, dass die Feile erheblichen Schaden genommen hatte. Sei’s drum!
Am besten wird wohl sein, wir lassen das Ganze noch ein paar Tage richtig durchtrocknen und versuchen es dann nochmals sehr vorsichtig mit Schleifpapieren von verschiedener Gradation. Vielleicht lässt sich das Ergebnis noch verbessern. Und wenn nicht, bleibt zumindest das semiprofessionelle bis halbstümperhafte Ergebnis, das aber immer noch besser ist als das Loch zuvor. Oder…?!?
Können wir das WORKZONE Reparaturset empfehlen?
Man kann sich dieses Set durchaus kaufen (es kostet ca. 15 Euro) und es ausprobieren. Mit Geduld und einem zumindest in Ansätzen vorhandenen Geschick fürs Handwerkliche gelingt ja vielleicht sogar ein ganz passables Ergebnis.
Empfehlen würden wir aber auf jeden Fall, sich auch gleich die passenden Holzkorrekturstifte ebenfalls von WORKZONE, wenn gerade verfügbar, zu besorgen. Damit kann man eventuell nicht ganz passende Farbtöne durch (partielles) Darübermalen optimieren. Gedacht sind die Stifte (3 Stück, 6 Brauntöne im Blisterpack) eigentlich, um kleine Kratzer im Parkett verschwinden zu lassen.