Hefeschnecken Kuchen CHINOIS – Style

Hefeschnecken-Kuchen Chinois-Style

Wer öfters mal in meinen Blog schaut, dem wird nicht entgangen sein, dass mich das Backen von Hefegebäck immer wieder fasziniert. Leckere Rezepte mit Hefeteig finden sich unter der Kategorie „Backlink“.

Brioches, Zöpfe, Rosinenbrötchen … ich finde Gefallen an diesen herrlich luftigen Backwaren, die immer gelingen, wenn man einige Grundregeln beachtet, die nötige Zeit des Wartens mitbringt und – wenn man nur die richtige Rezeptur in die Hände bekommt.

Erst kürzlich schickte mir eine Freundin das Rezept für einen CHINOIS, einen Kuchen aus Hefeschnecken, gefüllt mit einer Creme (*), auf das sie schwört. Vielleicht zur besseren Verständlichkeit: Der Chinois – der Klassiker – kommt aus Frankreich, ist ein Kuchen aus Schneckennudeln – eigentlich ein Brioche-Teig – die nicht einzeln gebacken, sondern zusammen in eine runde oder eckige Kuchenform gesetzt werden, mit einigem Abstand, sodass sie genügend Platz haben, schön aufzugehen. Schon nach ein paar Minuten in der Röhre beginnt das wunderbare Wachstum, dem man praktisch zuschauen kann, und endet nach etwa einer halben Stunde, dann nämlich haben sich die einzelnen Schnecken dicht aneinander gekuschelt und eine schöne, goldgelbe Farbe angenommen.

(*) Gefüllt wird der Chinois traditionell mit einer Crème Pâtissière, da ich aber oft nicht allzu viel Zeit habe, gehe an die Sache eher locker heran und lasse mir für die Füllung immer etwas Neues, Einfacheres einfallen. Davon aber später mehr.

 

Dieser Hefeschnecken Kuchen mit einer Füllung aus Puderzucker, Butter, Zimt und Tonkabohnen war ratzfatz aufgefuttert.

Chinois

Aber mal langsam, von Anfang an.

DIE ZUTATEN für den Hefeteig ( 9 Schnecken – Variante)

  • 500 gr. Mehl
  • 55 gr. vanillisierter Zucker oder 50 gr. Zucker+ 1 P. Vanillezucker
  • 1 TL Salz
  • 70 gr. sehr weiche Butterflocken

Während ich es der Küchenmaschine überlasse, das Ganze mit dem Knethaken zu vermischen, fertige ich die Hefemilch, dazu nehme ich:

  • 1 Päckchen Trockenhefe

verrührt mit

  • je 100 ml Milch und Wasser (lauwarm!)

Diese Mischung wird nun langsam zu Mehl und Co. in die Rührschale gegeben und alles mindestens 15, besser 20 Minuten/Stufe 2 -3  durchgeknetet. Fertig ist der Teig frühestens, wenn er sich vollständig von den Rändern gelöst und zu einem homogenen Kl0ß geformt hat.

Nach dieser Knetorgie bekommt der Teig eine gute Stunde Zeit, um an einem warmen Plätzchen zu ruhen und aufzugehen, bis er mindestens das Doppelte des anfänglichen Volumens eingenommen hat.

In der Zwischenzeit bereite ich die Füllung vor. Je nach Lust und Laune kann dies z.B. ein zuvor gekochter Vanillepudding, Aprikosenmarmelade oder eine Creme aus Butter, Puderzucker, Zimtpulver und geriebener Tonkabohne sein. Wer mag, kann bei den verschiedenen Varianten beispielsweise entweder Rosinen oder karamelisierte und sehr kleingehackte Nüsse zugeben – der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.

Für die unterschiedlichen Füllungen will ich gar keine genauen Mengenangaben machen, denn die Geschmäcker sind so unterschiedlich und so vielfältig, dass ich es jedem selbst überlassen will, für welche Füllung er sich entscheidet und wie genau sie hergestellt wird. Das eigene Ausprobieren ist so spannend und macht so viel Spaß, finde ich, dass ich niemanden um dieses Vergnügen bringen möchte.

Nach eineinviertel Stunden ist der Teig beachtlich aufgegangen. Ich knete ihn nun auf einer gut bemehlten Fläche noch einmal etwas mit den Händen durch (sollte er noch zu feucht sein, knete ich noch etwas Mehl unter) und rolle ihn zu einem Rechteck, ca. 60 x 40 cm mit dem Nudelholz aus.

Dann streiche ich die Füllung auf. Dieses Mal habe ich weiche Butter (ca. 50gr.) mit  5 gehäuften Esslöffeln Puderzucker, einem gestrichenen Teelöffel Zimtpulver und für eine ganz besondere Note einen Hauch fein geriebene Tonkabohne zu einer Art Paste vermischt. Rosinen nach Gusto drauf und das Ganze zusammen gerollt.

Mit einem scharfen Messer habe ich nun die Rolle quer zu 9 etwa 4-5 cm dicken Stücken aufgeschnitten und die 9 Schnecken mit einer Schnittstelle nach oben in eine mit Backpapier ausgekleidete rechteckige Backform (3 x 3 Stück) gesetzt. Jede Schnecke hat ausreichend Platz bekommen, denn beim Backen gewinnt sie nochmal so richtig an Volumen. Mit etwas Milch bepinseln und ab in die vorgeheizte Röhre!

Nach 30-35 Minuten bei 160°C im Ofen ist der Schneckenkuchen fertig und wird, so lange er noch warm ist, mit Puderzucker berieselt.

Bei uns ist es so, dass diese Köstlichkeit meist schon gefuttert ist, bevor sie richtig abkühlen konnte. Ich kann dann von Glück reden, wenn ich auch noch ein Stück abbekomme. 🙂

  • Übrigens lässt sich der Schneckenkuchen auch sehr gut einfrieren, am besten immer 2 Schnecken zusammen, die sind dann schon nach 1-2 Stunden aufgetaut. Lecker, lecker!